Blattkritik

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Den Teil der Redaktionskonferenz, der der Kritik an der letzten Zeitungs- oder Heft­ausgabe gewidmet ist, nennen Journalisten Blattkritik. Oft übernimmt bei jeder Zusammenkunft ein anderer Redakteur oder eine andere Redakteurin diese Aufgabe und verteilt Tadel und Lob zur Qualität der Themenauswahl und des Layouts, der → Recherche, der Sprache oder der Bilder. Da­zu gehört auch der Vergleich mit Konkurrenzme­dien. In den Rundfunk- und Fernsehmedien nennt man diese Form der redaktionsinternen Beurteilung Sendekritik. Je nachdem, wie ernst eine Redaktion diese Auf­gabe nimmt, ist die Blatt- bzw. Sendekritik ein wichtiges Instrument der internen → Qualitätskontrolle (vgl. auch → journalis­tischer Jargon).

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*1950, Prof. Dr., ist apl. Professor i. R. für Journalistik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Arbeitsschwerpunkte: Kulturjournalismus, Pressejournalismus, Journalismusforschung, Sprache und Stil der Massenmedien. Kontakt: gunter.reus (at) ijk.hmtm-hannover.de Gunter Reus hat Einführungsbeiträge zum → journalistischen Jargon sowie zu → Sprache und Stil im Journalismus geschrieben.