Link

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Wortherkunft: engl. to link = verbinden; auch Hyperlink genannt

Text- oder Bildobjekt, das beim Auslösen zu einem weiteren, in der Regel längeren Beitrag führt. Die Technik der Verlinkung ist konstituierend für Hypertext und Hypermedia und praktisch alle Online-Angebote. Digitale Audio- und Videodateien können ebenfalls Links enthalten. Links sind die Basis für → Teaser im Online-Journalismus.

Die Anfänge der Links gehen auf die ersten grafischen Bedienoberflächen zurück. Das Hypertext-Konzept, eigentlich älter, wurde 1991 als WorldWideWeb-Konzept von Tim Berners-Lee am CERN in Genf veröffentlicht. Thematisch verwandte Dokumente sollten per Hyperlink zu einem weltumspannenden Hypertext-Gebilde verwoben werden. Eine einfache Befehlssyntax markiert in der Web-Auszeichnungssprache HTML (Hypertext Markup Language) das sinntragende Element und stellt die Verbindung zum verwandten Dokument her: <a href=“http://www.muenchen.de“>Dieser Link führt zur Stadt München</a>. Das sinntragende Element ist in diesem Fall der Satz „Dieser Link führt zur Stadt München“, er verlinkt auf die URL http://www.muenchen.de. Zeitweise wurden die Texte ‘Hotword’, grafische Link-Elemente ‘Hotspot’ genannt. Kennzeichnend war ursprünglich das Anklicken mit der Maus, das zunehmend auf Touchscreens von der Geste des Antippens abgelöst wird.

Die journalistische Tätigkeit liegt insbesondere in der Auswahl des sinntragenden Texts oder grafischen Elements für die Verlinkung. Funktional lassen sich fünf Linktypen unterscheiden:

  1. Strukturierende Links gliedern das Dokument. Sie haben eine vergleichbare Funktion wie Zwischenüberschriften in einem gedruckten Magazin.
  2. Definierende Links erläutern einzelne Punkte im Text. Beispiele sind Verweise auf ein Glossar oder Literaturverzeichnis.
  3. Assoziierende Links führen zu vertiefenden Beiträgen, die dem eben aufgerufenen Dokument gleichgestellt sind.
  4. Navigations-Links treten meist gebündelt als Navigationsleiste auf. Sie helfen bei der Auswahl der Ebenen im Rahmen eines Hypertext-Angebots: innerhalb derselben Ebene, eine Ebene höher oder tiefer.
  5. Kommunikations-Links lassen ein Fenster ‘Neue E-Mail-Nachricht’ aufgehen oder führen zu Foren oder weiteren Social-Media-Diensten wie der Möglichkeit des ‘Teilens’.

Servertechnisch unterscheidet man seiteninterne Links, die zu einem Sprungziel innerhalb des vorliegenden Dokuments führen (auch: Anker), website-interne Links, die innerhalb des Online-Angebots bleiben, aber auf ein neues Dokument verweisen, und externe Links, die zu einem anderen Server führen.

Für die Benutzerfreundlichkeit von Websites (fachlich: → Usability) wird Link-Konsistenz gefordert. Das bedeutet: Alle Links einer Website verweisen korrekt auf ihr Ziel, es gibt keine Links, die ins Nichts führen und keine verwaisten Seiten, auf die kein Link zeigt. Links auf strafrechtlich relevante Inhalte können rechtlich problematisch sein. Deshalb sowie aus urheberrechtlichen Gründen sollen externe Links als solche kenntlich gemacht sein.

Literatur:

Meier, Klaus: Internet-Journalismus. 3. Auflage. Konstanz [UVK] 2002

Hooffacker, Gabriele: Online-Journalismus. Texten und Konzipieren für das Internet. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis. 3. Auflage. Berlin [Econ] 2010

Münz, Stefan; Wolfgang Nefzger: HTML. Die Profireferenz. Poing [Franzis] 2002

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*1959, Prof. Dr. phil., seit 2013 Professorin an der HTWK Leipzig. 1999 gründete sie die Journalistenakademie in München, die sie bis 2013 gemeinsam mit Peter Lokk leitete. Sie gibt die Lehrbuchreihe Journalistische Praxis bei Springer VS heraus, die von Walther von La Roche gegründet wurde. Arbeitsschwerpunkte: Online und Crossmedia, Medienwandel, journalistische Darstellungsformen. Kontakt: gabriele.hooffacker (at) htwk-leipzig.de Zu journalistischen Arbeitstechniken hat Gabriele Hooffacker einen → Einführungsbeitrag geschrieben.