Plausibilität

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Wortherkunft: Ableitung aus dem Adjektiv ‘plausibel’, im 17. Jahrhundert aus dem frz. plausible = gefallend, von den Leuten gebilligt, ins Deutsche übernommen; ursprünglich vom lat. plausibilis = Beifall verdienend, einleuchtend, abstammend

Im Journalismus ist Plausibilität ein Kriterium zur Überprüfung von (anderweitig nicht überprüfbaren) Aussagen auf ihre Richtigkeit. Alternative Umschreibungen sind Nachvollziehbarkeit und Glaubwürdigkeit. Je plausibler eine Aussage erscheint, desto höher ist demnach die Wahrscheinlichkeit, dass sie zutreffend ist.

Die Prüfung auf Plausibilität kann anhand verschiedener Einzelkriterien erfolgen – etwa anhand der Übereinstimmung eines von einer Quelle oder in einem journalistischen Beitrag behaupteten Sachverhaltes auf Übereinstimmung mit Naturgesetzen, sozialen Normen oder den Prinzipien der Logik. Erfüllt eine Information eines oder mehrere dieser Kriterien nicht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Falschaussage handelt.

Die Prüfung auf Plausibilität kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden – zunächst im journalistischen Arbeitsprozess als Teil der → Recherche, darüber hinaus aber auch während der Rezeption durch das journalistische Publikum. Insbesondere für dieses ist die Prüfung auf Plausibilität wichtig, da oftmals kein direkter Zugriff auf die Quellen besteht, die einem Beitrag zugrunde liegen. Aufgrund dieses Zusammenhangs ist es für Journalisten wichtig, nicht nur über plausible Informationen zu verfügen, sondern die Plausibilität dieser Informationen in ihren Beiträgen auch überzeugend zu vermitteln – etwa durch einen stringenten inhaltlichen Aufbau von Texten.

Literatur:

Kurz, Josef; Daniel Müller; Joachim Pötschke, Horst Pöttker; Martin Gehr: Stilistik für Journalisten. 2. Auflage. Wiesbaden [VS Verlag für Sozialwissenschaften] 2010

Langer, Inghard; Friedemann Schulz von Thun; Reinhard Tausch: Sich verständlich ausdrücken. 9. Auflage. München [Ernst Reinhardt] 2011

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*1976, Dr., hat an der Technischen Universität Dortmund zum Thema Qualität im Journalismus promoviert. Er arbeitet als Kommunikationsberater in Köln. Wissenschaftliche Arbeitsschwerpunkte: Qualität im Journalismus, Verhältnis von Journalismus und PR. Kontakt: post (at) handundstein.de Holger Handstein hat einen Einführungsbeitrag zum Thema → Qualität im Journalismus geschrieben.