Bis tief ins 20. Jahrhundert hinein kannten die Zeitungen kein exakt berechnetes Layout. Die Redakteure kalkulierten ungefähr, wie viel auf eine Seite passte, und gaben ihre Artikel in den Satz. Erst in der Mettage (frz. mettre = setzen; im historischen Druckwesen die Abteilung der Schriftsetzer), wo die in Blei gegossenen Zeilen oder die auf Fotopapier belichteten Beiträge zusammengebaut wurden, entstand eine Vorstellung von der Seite. Oft erwies sich dann, dass zu viel Text vorlag und für manche Artikel kein Platz mehr war. Diese wurden als Stehsatz für den nächsten Tag zurückgestellt und blieben in der Mettage. Im Stehsatz standen (manchmal wochenlang) auch Texte, die die Redaktion im Voraus in Satz gegeben hatte, als tägliche Reserve oder für nachrichtenarme Zeiten (vgl. → Sommerloch). Als Bezeichnung für vorproduzierte Texte oder Seiten existiert der Begriff heute noch. Stehsatz wurde früher auch Schiebesatz oder Übersatz genannt. Mit Übersatz waren zudem die herausgekürzten und nicht mehr verwertbaren Bleizeilen gemeint, die man gleich wieder einschmolz (vgl. auch → journalistischer Jargon).