Spiegel

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Der Ausdruck Spiegel bezeichnet (wenn damit nicht das Hamburger Nachrichten­maga­zin gemeint ist) die Fläche in Zeitungen oder Zeitschriften, die von Text, Bildern oder Werbung einge­nommen wird oder werden soll. In diesem abgegrenzten Areal spiegelt sich gleichsam das Welt­ge­schehen.

Das Wort kommt in mehreren Zusammensetzungen vor:

1) Seitenspiegel nennt man eine einzelne Layout-Vorlage oder eine Abfolge sol­cher → Aufrisse (bei Zeitschriften: Heftspiegel). Damit halten Layouter oder Redakteure auf Papier oder am Bildschirm fest, wie die Seiten aufge­baut sein und in welcher Reihenfolge sie stehen sol­len. Bei diesem Vorgang, dem Einspiegeln, fol­gt man der nachrichtlichen Hierarchie eben­so wie ästhetischen Gesichtspunkten. Der Seitenspiegel bil­det die Grundlage für den Um­bruch.

2) Die Ordnung der Seite ist allerdings abhängig vom Anzei­genspiegel. Darin hat die Anzeigen­abteilung festgehalten, wie sich die Annoncen der nächsten Aus­gabe über die Sei­ten verteilen.

3) Die Bezeichnung Satzspie­gel steht wiederum für die geschlossene Fläche einer Sei­te (ohne Randbemerkungen, die so genannten Marginalien, oder Seitenzahlen), die bedruckt ist (vgl. auch → journalis­tischer Jar­gon).

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Gunter Reus
*1950, Prof. Dr., ist apl. Professor i. R. für Journalistik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Arbeitsschwerpunkte: Kulturjournalismus, Pressejournalismus, Journalismusforschung, Sprache und Stil der Massenmedien. Kontakt: gunter.reus (at) ijk.hmtm-hannover.de Gunter Reus hat Einführungsbeiträge zum → journalistischen Jargon sowie zu → Sprache und Stil im Journalismus geschrieben.