Zeitungsbuch

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Ein Buch oder Zeitungsbuch bezeichnet ineinandergelegte und dadurch verbundene Seiten einer Zeitung. So ergeben zum Beispiel zwei im Querformat aufeinandergelegte Druckbögen, die in der Mitte zusammengeklappt und maschinell gefaltet (gefalzt) werden, ein Buch – bestehend aus acht Zeitungsseiten. Alle aufeinanderfolgenden Bücher gemeinsam bilden die sogenannte Buchstruktur einer Zeitung.

Diese findet sich vor allem bei großformatigen Zeitungen (Broadsheet-Format). Besonders bei hoher Seitenanzahl ist es ein Vorteil, die Zeitung in einzelnen Segmenten zu produzieren, die dann zusammengelegt und einmal gefalzt werden. Heutige Rotationsdruckmaschinen können Zeitungen zwar komplett in einem Durchgang drucken und fertig gefalzt aus der Druckstraße laufen lassen. Allerdings besteht wegen des Systems der einzelnen Bücher kein Zwang, alle Bücher gleichzeitig zu produzieren; auch Sonderbeilagen und Magazine können problemlos später in die Zeitungen eingefügt werden. Halbformatige Zeitungen (Tabloid-Format) verzichten im Allgemeinen auf eine Buchstruktur, stattdessen werden alle Druckbögen aufeinandergelegt und in der Mitte gefalzt, sie bilden quasi insgesamt ein Buch. 

Für Leser:innen sind organisatorische und technische Aspekte der Produktion weniger relevant: Die Buchstruktur bietet ihnen vor allem einen bequemen Umgang mit der Zeitung. Den einzelnen Büchern ist meist ein Ressort zugeordnet, gelegentlich auch zwei. Dies ermöglicht es, mit einem Griff das favorisierte Ressort wie etwa Feuilleton oder Sport zur Hand haben, oder aber auch den Teil der Zeitung beiseite legen zu können, der später oder auch gar nicht gelesen wird.

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Iris Rotermund
studierte Germanistik, Anglistik und Kunstwissenschaft in Bremen. Journalistin, Redakteurin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW), der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und der iu Internationalen Hochschule.